Er kann nicht zur Nachbarin rüber

und sagen, er möchte sich kurz bei ihr einbuchen, das geht nicht. Aber: »Darf ich mal dein WLAN benutzen?« ist eine solide Einstiegsfrage, gefolgt von einem hingemurmelten Mein Router…
Allerdings muss er davon ausgehen, dass die Nachbarin geschützt ist, also so vernünftig, ihr WLAN mit einem unendlich langen Kennwort abzusichern und dieses unendlich lange Kennwort tunlichst für sich zu behalten. Wobei ein perfektes unendlich langes Kennwort schon rein sprachtechnisch überhaupt nicht preiszugeben ist, denn wie übermittelt man beispielsweise »slssU8ZhTE45p«? Und das ist noch nicht einmal besonders lang.
Es sei denn, und das ist eine empfohlene Methode, man baut sich kleine Brücken, etwa aus den Wortanfangsbuchstaben einer Textpassage, die man sodann im Schlaf herunterbeten kann, ja muss, weil man das Kennwort natürlich niemals notieren darf. Also etwa:
FhdMsambdSdizmCdMgwuedwnijKw –
was einfach zu merken ist, steht es doch für:
»Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt.« (Adorno/Horkheimer: Dialektik der Aufklärung). Ein sicheres Passwort, allemal.

Wer sind Sie

Ich wollte eine Geschichte erzählen, Mimikry, die ging dann als ein Krimi durch. Ich kannte mich mit Krimis gar nicht aus.

Sie wurde fortgesetzt, mit Sterntaucher, und ich kannte mich mit Krimis immer noch nicht richtig aus.

Es folgten Die ungeschminkte Wahrheit (Deutscher Krimipreis) und Die Höhle der Löwin (Glauser, also auch ein Krimipreis), und ich dachte, jetzt kenn' dich da mal aus.

und was tun Sie da?

Mit Feuertod habe ich das Buch geschrieben, das ich immer schreiben wollte, ganz egal, ob Krimi oder nicht, und ich fand danach ein Lichtenberg-Zitat: “Man muss etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen.“

Zum Beispiel Tatort, Der Kriminalist und anderes und mehr.

Oder mal nichts.

Aber dann.